Das eHealth-Kartenterminal ist eine der zentralen technischen Komponenten der Telematikinfrastruktur. Es ist ein Kartenlesegerät, das vor Ort in der Praxis steht oder mobil mit zu Hausbesuchen genommen werden kann. Gelesen werden die elektronische Gesundheitskarte (eGK), der elektronische Heilberufsausweis (eHBA) und die Institutionskarte (SMC-B).

Grundlagen

Das eHealth-Kartenterminal ist eines der TI-Geräte, die vor Ort installiert und aufgestellt werden. Über das Terminal werden verschiedene TI-Karten eingelesen, damit sichergestellt wird, dass nur berechtigte Personen und Institutionen Zugriff auf sensible Gesundheitsdaten bekommen. Das eHealth-Kartenterminal verfügt über ein Display, ein Nummernpad zur Eingabe von PINS sowie über mindestens einen ID-1-Kartenslot sowie mindestens zwei ID-000 Kartenslots. Je nach Produktvariante können eine oder mehrere SMC-Bs verwendet werden.

eHealth Kartenterminal

Cherry ST-1506 und ingenico ORGA 6141 

Zentrale Funktionen

Das Kartenterminal erfüllt gleich mehrere Zwecke innerhalb der Telematikinfrastruktur:

Authentifikation der Praxis/Institution

Mithilfe der Institutionskarte (SMC-B) in Größe einer SIM-Karte, kann sich jede Praxis bzw. Institution innerhalb der Telematikinfrastruktur authentifizieren. Pro Institution wird eine dieser Karten benötigt, die beim elektronischen Gesundheitsberuferegister (eGBR) in Münster beantragt werden können.

Authentifikation der individuellen Mitarbeiter:innen

Neben der allgemeinen Identifikation einer Einrichtung authentifizieren sich auch alle individuellen Mitarbeiter:innen mithilfe des eHealth-Kartenterminals – mit ihren elektronischen Heilberufsausweisen (eHBA). Auch diese können beim elektronischen Gesundheitsberuferegister (eGBR) beantragt werden und sind fünf Jahre gültig.

Auslesen der elektronischen Gesundheitskarte (eGK)

Neben der ‘internen’ Authentifizierung der Gesundheitseinrichtung ermöglicht das eHealth-Kartenterminal noch eine weitere wichtige Schnittstelle, nämlich die zu den Patient:innen. Hinterlegte Daten auf den elektronische Gesundheitskarten (eGK) von Patient:innen können sicher ausgelesen werden.

Wird eine elektronische Gesundheitskarte (eGK) eingesteckt, erfolgt zuerst immer ein Versichertenstammdatenabgleich. Liegen aktuellere Daten vor, werden die Versichertenstammdaten auf der Karte dementsprechend aktualisiert. Der Zugang zu allen TI-Anwendungen findet so auch über die elektronischen Gesundheitskarten (eGK) statt. Die Gesundheitskarten werden in die eHealth-Kartenterminals gesteckt und ermöglichen einen Zugriff auf die TI-Anwendungen, wie das Versichertenstammdatenmanagement (VSDM), den elektronischen Medikationsplan (eMP) oder die elektronische Patientenakte (ePA).

Technik und Anschluss

Neben der Frage, wie das Terminal aussieht und welche Funktionen es erfüllt, möchten wir hier auch noch auf zwei weitere Fragen eingehen, die immer wieder gestellt werden: Wie funktioniert das Ganze technisch und wie wird das eHealth-Kartenterminal angeschlossen?

Grundsätzlich gilt: Alle bisherigen Praxisterminals müssen, für einen sicheren Anschluss an die Telematikinfrastruktur, durch neue eHealth-Kartenterminals ersetzt werden. Alle Terminals müssen von der gematik zugelassen und durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zertifiziert worden sein. Eine Übersicht der aktuell zugelassenen Terminals gibt es bei der gematik.

Damit der Zugang zur Telematikinfrastruktur hergestellt werden kann, muss jedes stationäre eHealth-Kartenterminal zur eindeutigen Identifikation mit dem Konnektor und dem Praxisverwaltungssystem (PVS) verbunden werden. Der Anschluss ist sowohl via LAN als auch via USB + WLAN möglich. Diese Verbindung stellt sicher, dass es sich um ein geschlossenes System handelt, zu dem nur Befugte Zugang haben.

Darüber hinaus wird eine eigene Sicherheitskarte (gSMC-KT) benötigt, die von Seiten der gematik vorgeschrieben ist und der eindeutigen Identifikation eines eHealth-Kartenterminals dient. Aus Sicherheitsgründen ist sie maximal fünf Jahre nutzbar, bevor eine neue Karte beantragt werden muss. Die Sicherheitskarten werden (im SIM-Kartenformat) mit dem eHealth-Kartenterminal mitgeliefert.

Mobil unterwegs

Neben den stationären Terminals vor Ort gibt es auch mobile Terminals, die beispielsweise mit zu Hausbesuchen genommen werden können, damit man auch dort an die Telematikinfrastruktur angebunden ist. Die Datenübertragung erfolgt im Anschluss an den Einlesevorgang der elektronischen Gesundheitskarten (eGK) der Patient:innen.

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