Weg von Stift und Zettel – die Zukunft des Gesundheitswesens ist digital! Und hier sorgt die Telematikinfrastruktur (TI) als schnelle und sichere Datenautobahn für beschleunigte Prozesse, eine größere Übersichtlichkeit, mehr Standardisierung und weniger Bürokratie. Aber wie genau wirkt sich die TI tatsächlich in Ihrem täglichen Betriebsablauf aus?

Anhand eines konkreten Praxisbeispiels erfahren Sie in diesem Beitrag, welche Möglichkeiten und Vorteile sich im Hilfsmittelbereich durch die Anbindung an die Telematikinfrastruktur eröffnen.

Verordnungen einfach digital ausstellen

Sicherlich kennen Sie dieses Szenario aus Ihrem Berufsalltag: Eine eingehende Verordnung ist fehlerhaft, muss vor der Abrechnung korrigiert und ein ungeklärter Zuzahlungsstatus zwischen Krankenkasse, Betrieb und Kund:in abgestimmt werden.

Nach der Korrektur wird die Verordnung mit Bitte um Änderung zurück zur Praxis geschickt. Die Praxis passt die Verordnung an und sendet sie wieder zurück, damit die Versorgung und anschließende Abrechnung erfolgen können – Ein umständlicher und oft auch langwieriger Prozess.

Mit der Telematikinfrastruktur können Verordnungen ganz einfach digital ausgestellt werden und auch die Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren läuft digital ab. Damit gehört das zeitaufwendige Hin und Her endlich der Vergangenheit an.

Abrechnungsprozesse erleichtern 

Sind Kund:innen von der gesetzlichen Zuzahlung befreit oder nicht? Diese Frage kennen Sie aus Ihrem Alltag sicherlich nur zu gut, denn hier liegt einer der häufigsten Absetzungsgründe.

Der Betrieb rechnet eine Versorgung als zuzahlungsfrei ab, wenn hinterlegt oder angegeben wurde, dass ein:e Kund:in von der gesetzlichen Zuzahlung befreit ist.

Während der Korrektur der Abrechnung durch die Krankenkasse fällt jedoch auf, dass der Kunde bzw. die Kundin nicht zuzahlungsbefreit ist. Nun muss sich der Betrieb wiederum bei dem betroffenen bzw. bei der betroffenen Kund:in melden, und um Nachzahlung ersuchen – Durch Nachfragen, Korrekturen und Anpassungen wird der Abrechnungsprozess kompliziert und langwierig.

Mit der Telematikinfrastruktur haben Betriebe nun die Möglichkeit, bereits im Vorfeld den tagesaktuellen Zuzahlungsstatus ihrer Kund:innen zu ermitteln. Ob jemand von einer Zuzahlung befreit ist oder nicht, kann jederzeit digital eingesehen werden. Dies erleichtert den Abrechnungsprozess erheblich, macht ihn transparenter und spart Kosten. Gleichzeitig wird die Sicherheit der Kundendaten gewährleistet.

Ihre Vorteile mit der TI-Anbindung

  • Zeitersparnis: In vielen Betrieben werden die Stammdaten neuer Kund:innen heute nach wie vor händisch in eigene digitale Systeme eingetragen. Das kostet nicht nur Zeit, sondern ist auch fehleranfällig. Durch das Einlesen der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) dauert dieser administrative Prozess nur wenige Sekunden. So haben Sie mehr Zeit für die Versorgung.
  • Entlastung: Die technischen Möglichkeiten können Sie und Ihr Team enorm entlasten, da hier bestenfalls alle relevanten Dokumente und Unterlagen digital zur Verfügung stehen und jederzeit abrufbar und ergänzbar sind. Langes Suchen nach der richtigen Akte, Briefkorrespondenzen oder das “Hinterhertelefonieren”, um Informationen zu bekommen, gehören der Vergangenheit an.
  • Wissensvorsprung: Wenn neue Kund:innen zu Ihnen kommen, können Sie anhand der elektronischen Dokumentation die wichtigsten Gesundheitsdaten entnehmen und fangen nicht bei Null an.
  • Kundenbindung: Für die Kund:innen bedeutet der neue digitale Austausch von Gesundheitsdaten und die bessere Vernetzung verschiedener Akteure eine bessere und im Idealfall auch schnellere Behandlung, eine größere Sicherheit, wenn es zu neuen Ärzt:innen/Therapeut:innen geht, und weniger Bürokratie bzw. weniger langwierige Erklärungen der eigenen Krankheitshistorie. Das schafft nicht nur mehr Vertrauen, sondern sorgt auch für eine höhere Kundenbindung.

„Versorgung bis zum Schluss, ganz ohne Papier“ 

Für die erfolgreiche Anbindung an die Telematikinfrastruktur (TI) sind zwei Ausweise erforderlich: der elektronische Heilberufsausweis (eHBA) und der Institutionsausweis (SMC-B). Um sicher auf die TI zugreifen zu können, sind diese beiden Karten bei der Authentifizierung unverzichtbar.

Zudem benötigt Ihr Unternehmen die entsprechende TI-Hardware: Einen Konnektor, der den Datenverkehr aus Ihrer Branchensoftware verschlüsselt und somit sichert, sowie ein eHealth-Kartenterminal, das dazu dient, Informationen einer elektronischen Gesundheitskarte (eGK) zu erfassen.

Da die Beantragung beider Karten durchaus ihre Tücken haben kann, stehen wir Ihnen gerne unterstützend zur Seite. Das Positive: Sobald Sie im Besitz der Karten sind, ist der wichtigste Schritt bereits abgeschlossen. Anschließend können Sie den vollständigen TI-Anschluss bequem über unser ONE TI-Portal bestellen. Wir helfen Ihnen dann dabei, die notwendige TI-Hardware in Ihrem Unternehmen anzuschließen, damit Sie die Vorteile der Telematikinfrastruktur vollständig nutzen können.

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